I'm proud to be a New York City Hippie
I'm proud of dirty feet and dirty hair
I'm proud of living with the cockeroaches
I'm proud of living in a garbage can

We won’t fight your wars - or join the army we don’t like you - country

We hate to go to work - we live on welfare we have our love
- up against the wall!

From New York we’ll unify the hippies - from the country we’ll fight until -
the south becomes the north

'We’re the hippies - the hippies from New York!

David Peel: The Hippie from New York City (1972)


Agitprop auf Droge                            

New Yorker Straßenmusiker David Peel in Berlin

Als David Peel die Bühne in Haus der Kulturen der Welt betrat, wirkte er etwas desorientiert. Haare und Hose saßen nicht richtig, und auch die Brille war nicht gleich zur Hand. Das Lachen des Publikums konnte gerade noch als freundlich durchgehen. Als der Alt-Hippie dann, begleitet von seiner Band „The Lower East Side“, mit seiner Show begann, wurde die Stimmung schnell begeistert. Bekam das Publikum doch, was es erwartete und was seit über vierzig Jahren das Markenzeichen von David Peel ist: legendäre Songs über Marihuana, Freiheit und Frieden. „I want to be a hippie“, singt er, oder: „It’s my life when I do what I want”, aber auch: “We don’t want no more war”.

Peel bezeichnet sich selbst als “Überlebenden aus einer Zeit, als politische Anarchisten als Helden galten”. Seine Freunde nennen ihn einen „der besten Untergrund-Straßenrocksänger der Welt“. Das Rock-Lexikon von Graves und Schmidt-Joos sieht ihn dagegen als „selbsternannten Hinterhof-Narren des Hippie-Ghettos auf der East Side Manhattans“. Auf alle Fälle sind Peels Lieder genau so demotauglich wie die Rhythmen einer Sambaband. David Peel and The Lower East Side geben nach wie vor Spontankonzerte in ihrem Viertel. Peel geht aber nicht mit dem Hut herum, sondern vermittelt den Leuten lautstark seine politischen Botschaften: Gegen Bush, gegen Kriege, gegen Umweltzerstörung, gegen die Übernahme der Lower East Side durch die Yuppies, gegen die repressive amerikanische Drogenpolitik. Diese Botschaften brachte er auch seinem Berliner Publikum dar. Darüber hinaus lobte er die deutschen Grünen für ihre Umweltpolitik und das kostenlose Hochschulstudium. Aber, wie Peel bemerkte, war er vor seinem Berliner Konzert das letzte Mal 1995 in Deutschland gewesen.

„I want to get high but I never know why“. Kiffen ist für David Peel Passion und zugleich ein Akt des Widerstandes gegen das US-Establishment. Ob dieses Programm ausreicht, um 2008 Präsident zu werden, wie eine seiner Websites ankündigt, wird man sehen. Immerhin erhielt Peel dieser Tage Unterstützung von Arnold Schwarzenegger aus Kalifornien, der sich cool zum Marihuanakonsum in seiner Jugend bekannte: „Marihuana ist keine Droge. Es ist ein Blatt.“

Anne Landsberg

David Peel im Internet:
http://www.iampeel.com (viele Songs und Filme)
http://gemm.com/gemm_http/mall/peel/peelhome.html

 

Solidarische Hinweise

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